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Klassische Scrapie in Island, ein Modell für Prionenerkrankungen weltweit (ScIce)

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Risiken


Förderkennzeichen: 2823ERA31D
Laufzeit: 01.04.2023 - 31.03.2026
Fördersumme: 208.664 Euro
Forschungszweck: Grundlagenforschung
Stichworte: Tiergesundheit, Zoonosen

Prion-Erkrankungen, u.a. Scrapie und BSE entstehen durch die Umwandlung des zellulären Prion Proteins in eine abnorme Isoform. Insb. für klassische Scrapie ist eine große Diversität von Prion-Stämmen mit unterschiedlichem biologischem Verhalten bekannt, einzelne Isolate können experimentell auch die humane Speziesbarriere zu überwinden. Die Mechanismen, die die Evolution der Prion-Stämme steuern und die Faktoren, die das zoonotische Potenzial eines Stamms bestimmen, sind unklar. Scrapie wurde 1878 mit einem Bock in Island eingeführt und tritt trotz intensiver Eradikationsmaßnahmen immer wieder auf. Das erlaubt es die Evolution von Prion-Stämmen und die sie beeinflussenden genetischen und umweltbedingten Faktoren in diesem, von Deutschland koordinierten, Projekt zu untersuchen. In vitro und in vivo Experimente analysieren die Variation des Prion Protein Gens beim Island Schaf und dessen Einfluss auf die Resistenz gegenüber Scrapie. Die Evolution von Prion-Stämmen im Lauf der Zeit in isländischen Isolaten wird mit biochemischen und molekularen Techniken untersucht, sowie u.a. auch in Deutschland, durch eine Charakterisierung im Mausmodell, wobei jeder Partner etablierte Modelle verwendet. In Deutschland werden Schaf Prion Protein überexprimierende transgene Mäuse genutzt. Neben den biologischen Eigenschaften der Prion-Stämme im eigenen Wirt, wird so auch deren zoonotisches Potenzial eruiert. Des Weiteren wird der Einfluss der Umweltkontaminationen mit Prionen auf das Wiederauftreten der Erkrankung bestimmt. Diese Erkenntnisse werden in Deutschland für epidemiologische Analysen und für die Entwicklung flexibler ökonomischer Modelle für die Entwicklung verbesserter/kosteneffizienterer Bekämpfungsstrategien verwendet. Die Prion-Stamm Evolution hat ein inhärentes zoonotisches Potenzial und die hier erzielten Ergebnisse, mit Scrapie als Modell für Prion-Erkrankungen, sind für die Kontrolle und Verhinderung zukünftiger, ggf. zoonotischer Prion-Erkrankungen entscheidend.

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