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Verringerung von Hitzestress bei Milchkühen durch kurzfristige und deutliche Milchleistungsreduktion in unterschiedlichen Laktationsabschnitten mit Hilfe einer neuen Melkzeug-Abnahmetechnik (Autoheat)

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: REFORDAT-612, 17-02.04.01-09/2021
Laufzeit: 01.10.2021 - 30.09.2024
Fördersumme: 200.000 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Milchkühe, Melkzeugabnahmetechnik, Hitzeperioden

Eine neuartige Melkzeugabnahme-Software, die von den Antragstellern im Rahmen eines vom BMEL geförderten Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftspartner GEA Farm Technologies GmbH entwickelt wurde, ermöglicht das automatisierte Ermelken bzw. die Melkzeugabnahme nach einer tierindividuell einstellbaren Milchmenge (im Vergleich zu der konventionellen Abnahme nach Milchfluss). Im Rahmen des beantragten Vorhabens soll die neue Melkzeug-Abnahmetechnik bei hohen Umgebungstemperaturen zur Verminderung der Hitzestress-Belastung bei Extremwetterlagen erprobt werden. Die Bedeutung von Hitzestress wird für Milchkühe aufgrund des Fortschreitens der globalen Erwärmung insgesamt zunehmen und sich deutlich stärker besonders auf Kühe mit hohen Milchleistungen auswirken. Mit zunehmender Milchleistung verschiebt sich die thermoneutrale Zone des Organismus in den niedrigen Temperatur-Bereich. Ziel des beantragten Vorhabens ist es daher, durch die vorzeitige Abnahme der Melkzeuge mit Hilfe der Anwendung der oben genannten Melkzeug-Abnahmetechnik das Euter der Kühe für 5-10 Tage nicht vollständig zu entleeren (um 1,5 kg, 2kg oder > 2kg pro Tag weniger) und um damit den Organismus anzuregen, die Milchproduktion kurzfristig deutlich abzusenken. Nach diesen Maßnahmen wird das Euter wie zuvor mit der konventionellen Abnahmetechnik ausgemolken. Da das Auftreten von Hitzeperioden nicht planbar ist, sind zwei Versuchsteile vorgesehen: Zeichnen sich im Projektverlauf Extremwettersituationen in Form von über mehrere Tage anhaltenden Hitzeperioden ab, werden für den Versuchsteil 1 kurzfristig so viele Kühe wie möglich (von den insgesamt ca. 65 Kühen auf dem Campus Frankenhorst) als Versuchs- und Kontrollkühe ausgewählt und die beschriebene Milchmengenreduktion bei den Versuchskühen durchgeführt. Außerhalb der Extremtemperatursituationen wird in Versuchsteil 2 das gleiche Versuchsdesign an den übrigen Milchkühen in unterschiedlichen Laktationsabschnitten angewendet. Die Auswirkungen werden in beiden Versuchsteilen anhand der Milchleistungsentwicklung und Indikatoren des Energiestoffwechsels (z. B. Futteraufnahmeentwicklung, Energiesaldo, frei Fettsäuren im Blut) in Abhängigkeit vom Laktationsstadium sowie anhand der Eutergesundheit, des indirekten Füllungsgrades der Euter (mittels äußerer Euterfestigkeitsmessung) und des Verhaltens der Versuchs- und Kontrollkühe (zum Vergleich) analysiert und interpretiert. Bei den Tieren im Versuchsteil 1, d. h. während Hitzeperioden, werden ebenfalls die Auswirkungen auf das Kreislaufsystem mittels Atemverhalten, Herzfrequenz und Körpertemperatur analysiert. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem vorliegenden Forschungsprojekt ermöglichen einen weiteren erfolgsversprechenden Einsatz der neuen Melkzeug-Abnahmetechnik, in diesem Fall zur unmittelbaren und tierindividuellen Anpassung auf zunehmende, Klimawandel-bedingte Hitzeperioden.

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