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Verbundprojekt: Automatische Verhaltensbewertung bei Milchziegen - Teilprojekt A (VerZi)

Projekt


Förderkennzeichen: 281C503A21
Laufzeit: 01.06.2023 - 31.05.2026
Fördersumme: 192.013 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Künstliche Intelligenz, Tiergesundheit, Computerprogramm, Anwendung, App, Kleinwiederkäuer, Ziegen, Prävention, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, Tierschutz, Tierwohl

Die Gruppenhaltung von Nutztieren birgt in jeder Haltungsform das Potential für Konkurrenz um knappe Ressourcen wie den besten Liegeplatz, die Wasserstelle oder den besten Futterplatz z.B. in Form einer Kraftfutterstation. Hinzu kommen Situationen, in denen diese Konkurrenz durch technische Störungen aber auch durch biologische Prozesse im Kontext des Paarungsverhaltens verstärkt ist. Die aus der Konkurrenz resultierenden agonistischen Interaktionen bergen bei allen Tierarten ein erhöhtes Verletzungsrisiko für die Artgenossen aber auch für die Menschen, die mit den Tieren umgehen. Bei behornten Ziegen kann dieses erhöhte Risiko besonders schwerwiegende Folgen haben. Tiefe Wunden und fatale Verletzungen sind keine Seltenheit. Bei der Haltung von Ziegen spielen aufmerksame Tierbeobachtung und ggf. zeitnahe Interventionen durch das Stallpersonal deshalb eine entscheidende Rolle für eine gute Tiergesundheit und Tierwohl. Die Tierbeobachtung stellt allerdings aus Zeit- und somit vor allem aus ökonomischen Gründen eine wesentliche Hürde für die Tierhalter dar. Ziel dieses Projektes ist daher, den Prozess der Herdenbeobachtung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu automatisieren, dem Halter auffälliges Tierverhalten zu signalisieren und die Ereignisse automatisch zu dokumentieren. Damit erhalten die Landwirte aber auch Berater und Veterinäre ein Werkzeug, dass ihnen ermöglicht, die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Reduktion des Verletzungsrisikos objektiv zu bewerten. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Erarbeitung von belastbaren Haltungsempfehlungen. In diesem Sinne stellt das geplante System ein Verfahren zur Überwachung, Bewertung und Verbesserung der Tiergerechtheit von Haltungsumwelten dar. Die Effektivität der Verhaltensbewertung und ihr praktischer Nutzen wird dabei noch während der Projektlaufzeit in deutschen Betrieben geprüft.

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