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Verbundprojekt: Mobile Erreger-Diagnostik in der Geflügelhaltung - Teilprojekt B (MEDiaG)

Projekt


Förderkennzeichen: 281C407B21
Laufzeit: 01.07.2023 - 30.06.2026
Fördersumme: 212.563 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Tierhaltung, Antibiotika, Geflügel, Diagnostik, Prävention, Therapie, Bakteriologie, Tierschutz, Tierwohl

Ziel des Vorhabens ist die Etablierung einer mobilen vor-Ort-Diagnostik zum Nachweis und dem Monitoring von multiresistenten Erregern (MRE) im Geflügelbetrieb als Grundlage zur Entscheidung und Steuerung von Interventionsmaßnahmen. Im Rahmen des Vorhabens wird ein Prävalenzmonitoring für MRE labordiagnostisch durchgeführt und ein tragbares Sample-to-Answer-Diagnostiksystem erforscht, welches perspektivisch dem Tierarzt oder Geflügelhalter zur Verfügung stehen soll. Durch die Integration eines komplexen Laborablaufs in ein einfaches System mit wenigen manuellen Handlungsschritten kann die Analyse vor Ort durchgeführt und geeignete Interventionsmaßnahmen unmittelbar eingeleitet werden. Die eingesetzte Nachweismethode erlaubt eine Miniaturisierung der Diagnostikplattform, wodurch die Grundlage für ein tragbares und kostengünstiges Gerät geschaffen wird. Ohne Aufreinigung der Probe soll ein sensitiver und spezifischer Pathogennachweis in weniger als 30 Minuten erfolgen. Als Alternative zu PCR- und fluoreszenzbasierten Nachweismethoden für Nukleinsäuren ermöglicht die isothermale Amplifikation (LAMP) in Kombination mit der elektrochemischen Detektion den Verzicht auf optische Analysatoren und instrumentenintensive Thermozyklen und damit einen neuen Grad der Miniaturisierung bei gleicher oder besserer Empfindlichkeit. Für die Identifikation von Risikofaktoren für MRE wird ein umfangreicher Datensatz aus bakteriologischen und Sequenzanalysen sowie Betriebsparametern im Geflügelhof erhoben. So wird der MRE Status in Abhängigkeit von betrieblichen Veränderungen dokumentiert und ein Leitfaden mit konkreten Handlungsempfehlungen abgeleitet. Das entwickelte MRE-Monitoring legt die Grundlage für eine zukünftige Güteklassifizierung von Produkten oder Betrieben. Die dadurch geschafften marktwirtschaftlichen Anreize können sowohl die MRE-Prävalenz als auch den Antibiotikaeinsatz vermindern.

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