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Hutewälder - Verbreitung, Biodiversität und Strategien zur Re-Etablierung einer agroforstlichen Waldnutzung

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: 38031/01
Laufzeit: 01.10.2022 - 31.12.2024
Fördersumme: 124.966 Euro
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung
Stichworte: Kulturgüter, Landnutzung, Naturschutz

Charakteristische Restflächen ehemaliger agroforstlicher Nutzungssysteme im Wald, insbesondere Hutewälder, nehmen durch den Wegfall der historischen Nutzung zusammen mit ihrer schützenswerten Biodiversität an spezialisierten Tier- und Pflanzenarten sowie Alt- und Lichtwaldstrukturen immer weiter ab. Dieser Abnahmeprozess ist weitgehend irreversibel, da die meisten Faktoren und Prozesse, die in der historischen Kulturlandschaft zur Entstehung der Hutewälder mit ihrer charakteristischen Biodiversität geführt haben, heute nicht mehr wirksam sind. In der Forschung ist die agroforstliche Nutzung von Wäldern in Deutschland und anderen Teilen Mitteleuropas im Gegensatz zur agroforstlichen Nutzung von Offenland bislang vernachlässigt worden. An dieser Forschungslücke setzt das Projekt an, das von der Abteilung Waldnaturschutz der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) und dem Fachgebiet sozial-ökologische Interaktionen in Agrarsystemen der Universität Kassel gemeinsam durchgeführt wird. Die Re-Etablierung von Beweidungssystemen, die sich an der historischen Nutzung orientieren, stellt unter heutigen Rahmenbedingungen eine große Herausforderung dar. Es finden sich nur vereinzelt erfolgreiche Beispiele hierfür. Eine Wiederaufnahme der Beweidung ist jedoch die einzige Möglichkeit, Hutewälder mit ihren typischen Arten und Strukturen nachhaltig zu sichern und auf Teilflächen – in der Regel im räumlichen Kontext mit bestehenden Hutewäldern – neu zu entwickeln oder bestehende Biotopinseln zu vernetzen. Dies erfordert aber, die einmal vollzogene Aufgabe der agroforstlichen Nutzung rückgängig zu machen, was aufgrund von rechtlichen Rahmenbedingungen, Vorbehalten der verschiedenen Landnutzer sowie weiteren Hemmnissen als große Herausforderung gilt. Das Projekt zielt darauf ab, zur Überwindung dieser Hindernisse beizutragen, indem es wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse zur Hutewaldbewirtschaftung integriert und Grundlagen für die evidenzbasierte Wiederbelebung von Hutewäldern in einer dafür geeigneten Modellregion schafft. Der Fokus des Projekts liegt dabei auf Nordwestdeutschland. Zusammenfassend beinhaltet das Projekt diese innovativen Bestandteile: • Praxisnahe Aufbereitung von Wissen über Hutewälder in Nordwestdeutschland: Vorkommen, Bewirtschaftung und Naturschutz-Werte • Erstellung einer aktuellen Karte der ehemals und aktiv beweideten Hutewälder Nordwestdeutschlands • Zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit • Aufbau einer Hutewald-„Community of Practice“ in einer ausgewählten Modellregion

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