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Raffination begleitkomponentenreicher Rapsöle
Projekt
Förderkennzeichen: AiF 13832 N
Laufzeit: 01.01.2003
- 31.12.2006
Fördersumme: 200.100 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Durch eine kurzzeitige Hochtemperaturbehandlung zur Konditionierung bei der Verarbeitung von Ölsaaten, d.h. die Erhöhung des Temperaturniveaus einer der Pressung vorgeschalteten Saatkonditionierung von den üblichen 100 °C auf bis zu 145 °C bei kürzerer Behandlungszeit, gelingt es, ein unraffiniertes Öl zu erzeugen, das sich durch einen besonders hohen Gehalt an Polyphenolen und Phospholipiden auszeichnet.
Ziel des Forschungsvorhabens war es, diesen Effekt für ein voll raffiniertes Öl zu nutzen und eine Umsetzung in den Ölmühlenbetrieb zu erreichen. Insbesondere sollten die Prozessparameter für die Erzielung verbesserter Produktresultate nach der Raffination aufgeklärt werden. Die Verarbeitung eines Öles mit einem hohen Gehalt an Phospholipiden und Polyphenolen soll zu einer Steigerung des Wertes des Raffinates selbst und der Nebenprodukte „Rapslecithin“ und „Dämpferdestillat“ führen, wodurch insgesamt die Wertschöpfung im Zuge der Rapsverarbeitung verbessert werden soll.
Forschungsergebnis:
Für die Untersuchungen wurden Rapssaaten mit Hochtemperatur-Dampf (145°C) während 1 bis 15 Minuten vorbehandelt und deren Öl durch Pressung und Lösemittelextraktion gewonnen. Das Öl wurde chemisch sowie physikalisch raffiniert. Im Allgemeinen wird durch die Entschleimung der Gehalt an Polyphenolen nur unwesentlich beeinflusst. Durch eine einfache Wasserentschleimung werden dabei bereits Phosphorwerte < 20 ppm erzielt. Eine Erhöhung der Lecithinausbeute konnte nachgewiesen werden. Der Gehalt an Polyphenolen wird durch die Bleichung um ca. 30 - 40 % herabgesetzt. Bei der chemischen Raffination wurde insbesondere der Polyphenolgehalt nach der Entsäuerung deutlich abgesenkt. Die Polyphenolabnahme beeinflusst wiederum die Oxidationsstabilität, die trotz der Entfernung der FFA reduziert wurde. Die Entsäuerung im Rahmen der physikalischen Raffination wird während der Desodorierung durch Anwendung höherer Temperaturen und längerer Verweilzeiten durchgeführt. Dabei nahm der Gehalt an Begleitkomponenten (Polyphenolen und Tocopherolen) ebenfalls ab. Nach zahlreichen Versuchen wurden die Betriebsbedingungen optimiert und auf diese Weise ein Öl mit einem Gehalt an Polyphenolen von mehr als 600 ppm, einem Tocopherolgehalt von etwa 80 % der Anfangskonzentration und einem Rancimatwert von mehr als 6 Std. (bei 120°C) erzielt. Nach der physikalischen Raffination wurde ein hoher Gehalt an Polyphenolen im Dampfdestillat gefunden, der eventuell einer späteren Nutzung zugänglich gemacht werden könnte.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Verfahrenstechnik Lebensmittel