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Mechanismen der Toxizität von Triazolfungiziden

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-SiP-08-1322-552
Laufzeit: 01.03.2013 - 31.12.2016
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die neuen Rechtsverordnungen für Biozide und Pflanzenschutzmittel (VO (EG) 1107/2009 und 528/2012) sehen im Rahmen der Risikobewertung eine Betrachtung möglicher Kombinationseffekte vor. Dies, aber auch die Beurteilung der Relevanz von Befunden aus Toxizitätsstudien an Versuchtieren, erfordert ein möglichst umfassendes Verständnis der sog. ‚mechanisms of action’, d.h. aller in die Ausbildung toxikologischer Effekte von Substanzen involvierten (patho)physiologischen Abläufe. Mechanistische Betrachtungen sind ebenfalls für die Entscheidung über die Anwendung von Ausschlusskriterien z.B. für Substanzen mit einem endokrin-schädlichen Potential, bedeutend. Im Rahmen laufender Sonderforschungsprojekte haben sich für die dort untersuchten Fungizide Hinweise auf bisher nicht beschriebene Mechanismen der Toxizität von Triazolfungiziden ergeben. So deutet eine Induktion von ABCB1 in der Leber behandelter Ratten auf die Beteiligung von ABC-Transportern hin (s. Ergebnisbericht 2012 zu 1322-499). Eine Abnahme der Genexpression des homolog regulierten Vitamin D Rezeptor-Genes in allen dahingehend untersuchten Organen (Hoden, Nebennieren, Prostata) sowie eine Induktion von CYP27 (Leber) legen weiterhin eine Beteiligung des Vitamin D Stoffwechsels und damit des Kalzium-Haushaltes nahe (s. Ergebnisberichte 2012 zu 1322-456/499). Diese Befunde sollen vor dem Hintergrund der Bedeutung des Mechnismus für den vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutz und der dementsprechenden Aktivitäten von EU und OECD zur Erstellung von Adverse Outcome Pathways (AOP) weiterverfolgt werden. Triazole haben neben der erwünschten fungiziden Wirkung auch u.a. reproduktionstoxische und karzinogene Eigenschaften. Des Weiteren beeinflussen sie das endokrinen System und zeigen eine Störung / Verzögerung der Ossifikation in den Reproduktionstoxizitäts Studien bei den Nachkommen (siehe z.B. EFSA (2010) und CA-Report Propiconazol DocIIIA6.8.1/01 gem. 98/8/EG von RMS FI(2007)). Die Verzögerungen der Ossifikation könnten Hinweise auf eine Beeinflussung des Vitamin D Stoffwechsels aufzeigen. Ziel dieses Projektes war es, die beobachteten Einflüsse, aus Vorversuchen mit low-density-RT-PCR-Arrays, auf den Vitamin D Stoffwechsel und Transportproteine zu verifizieren. Hierfür wurden umfangreiche qPCR Analysen, sowie unterstützende in vitro und ex vivo Untersuchungen wie Zellkulturversuche, ELISA und Enzymaktivitätsuntersuchungen durchgeführt. Die vorliegenden Ergebnisse beschreiben die Beeinflussung der Transportproteine Abcb1a, Abcb1b und Slco1a2, sowie des Fremdstoffmetabolismus (Cyp3a und Ugt1a). Des Weiteren konnten Effekte von Triazolfungiziden auf den Vitamin D Stoffwechsel, durch Genexpressionsanalysen (Cyp2r1, Vdr, Cyp27b1), Antikörper-Antigen-Reaktionen (ELISA, PTH-Serumkonzentration) aufgezeigt werden.

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