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Sachgerechte Probenahme von Mischfutter von der Mischlinie bis zum Futtertrog mit Berücksichtigung der Entmischungs- und Verschleppungsneigung von Mikrokomponenten

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: AiF 15 620 N
Laufzeit: 01.05.2008 - 30.04.2010
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die tägliche Produktion verschiedener Mischfutterrezepturen mit unterschiedlichsten Futtermittelzusatzstoffen stellt erhebliche Anforderungen an die Mischfutterhersteller. Bei einer qualitätsgesicherten Untersuchung der Partien durch eine Probenahme haben viele Faktoren einen Einfluss auf die Repräsentativität der Probe. Jeder einzelne Schritt der Probenahme erfordert daher höchste Aufmerksamkeit. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Ermittlung des Mindestaufwandes einer Probenahme, um für unterschiedliche Mischfutter repräsentative Produktproben praxisgerecht zu erhalten. Hierzu werden durch systematische und vergleichende Untersuchungen an unterschiedlichen Futterarten (organisch und mineralisch basiertes Mischfutter) und -strukturen (mehlförmig und pelletiert) durch manuelle und z. T. auch automatische Beprobung unter Berücksichtigung betrieblicher Belange neue Erkenntnisse zur sachgerechten Probenahme bzw. zur verbesserten Interpretation von Probenahmeergebnissen für Mischfutterhersteller und deren Kunden (Tierhalter) erarbeitet. Speziell wird dabei auf den Probenahmeort, die Probengröße, die Probenanzahl und gegebenenfalls auf das Probenahmeintervall eingegangen. In Einzelnen werden folgende Erkenntnisse erarbeitet:  Der Ort der Probenentnahme wird als bedeutend für die Qualität der Probenahme angesehen. Insbesondere nach Förder- und Lagerstufen werden Entmischungen des Futters wahrscheinlicher und damit auch die Repräsentativität der Probenahme gefährdet.  Bei den in diesem Forschungsvorhaben verwendeten organischen Mischfuttern erscheint eine Probenmasse einer Einzelprobe von 500 g als ausreichend. Zusatzversuche mit Probenmassen von 100 g zeigen außerdem ein zufriedenstellendes Ergebnis.  Aufgrund der Tatsache, dass immer wieder Ausreißerproben in einer Untersuchung vorherrschend sind, sollte eine Mindestanzahl von Einzelproben nicht unterschritten werden. Sie sollten im Praxisbetrieb mindestens 6 bis 10 Einzelproben umfassen, um Ausreißer identifizieren zu können.  Einen bedeutenden Einfluss auf die Probenahme hat der Zeitpunkt der Probenentnahme. Untersuchungen haben eindeutig gezeigt, dass eine Probenentnahme, die zum Zeitpunkt des An- oder Abfahrens der Produktionsanlage durchgeführt wird, zu Unter- oder Übergehalten an Zielgrößen (z. B. Zusatzstoffgehalt) führen kann. Eine Probenentnahme zu Beginn oder am Ende der Charge ist zu vermeiden. Zusätzlich muss der Zeitverlauf der Probenentnahme Berücksichtigung finden. Insbesondere auf Fütterungsanlagen ist dieser Umstand zu berücksichtigen, da nach Transport- und Lagerstufen oft keine ideale Mischungshomogenität vorliegt und Einzelproben in diesem Fall keine Repräsentativität erfüllen können. Hier sind nur Sammelproben sinnvoll. Die in diesem Forschungsvorhaben eingesetzten automatischen Probenahmesysteme arbeiten zuverlässig, sofern der Öffnungsquerschnitt des Probeaufnahmebehälters an die obere Korngröße des Mischfutters angepasst ist. Jedes Partikel sollte die gleiche Wahrscheinlichkeit besitzen, in die Probe zu gelangen. Sowohl im idealisierten Versuchsbetrieb in der kleintechnischen Versuchsanlage als auch in einem Mischfutterproduktionsbetrieb zeigen die automatischen Probenahmesysteme reproduzierbare Ergebnisse.  Insbesondere Legehennenfutter zeigt bei stark beanspruchenden Transportprozessen extreme Entmischungserscheinungen, die eine sachgerechte Probenahme unter betrieblichen Bedingungen ausschließen. Aus dieser Erkenntnis resultiert weiterer Forschungsbedarf, der vordringlich auf die Stabilisierung von Futtermischungen ausgerichtet sein muss. Der erarbeitete Entwurf einer Handlungsanweisung zur praxisgerechten Probenahme von organischen Mischfuttern umfasst die Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben und dient zur Anwendung bei der Probenahme im Mischfutterproduktionsbetrieb. Die Ziele des Forschungsvorhabens werden damit erreicht.

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