Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Effiziente Herstellung anforderungsgerechter Mischfutterpellets

Projekt

Produktionsverfahren

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel „Produktionsverfahren“. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: AiF 16331 N
Laufzeit: 01.01.2010 - 29.02.2012
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Veränderte Marktbedingungen, die insbesondere durch enorme Preisschwankungen für wichtige Einzelfuttermittel wie Getreide und Ölsaaten bei insgesamt ansteigendem Preisniveau sowie Ver-fügbarkeitsengpässe gekennzeichnet sind, führen bereits zum verstärkten Einsatz alternativer Protein- und Stärketräger in Mischfutter, deren Verarbeitungseigenschaften bislang jedoch weit-gehend unbekannt sind. Ziel des Forschungsprojektes ist die Ermittlung von stofflichen, prozess- und anlagentechnischen Parametern, um unter besonderer Berücksichtigung veränderter Rahmenbedingungen und Kun-denanforderungen für derzeit intensiv diskutierte Einzelfuttermittel und Primärenergieträger Emp-fehlungen für eine anforderungsgerechte und energieeffizientere Produktion von pelletierten Schweinemast- und Milchviehfuttermischungen für die in deutschen Mischfutterwerken haupt-sächlich zum Einsatz kommende Kurzzeitkonditionierung zu erarbeiten. Darüber hinaus sind die angestrebten Erkenntnisse zum Struktureinfluss auf die Effizienz des Pelletierprozesses eine dringend erforderliche Ergänzung zu neueren ernährungsphysiologischen Forschungsergebnissen, die deutlich gröbere Partikelgrößenverteilungen in der Schweinefütte-rung favorisieren, deren Umsetzung aber nach derzeitigem Kenntnisstand technologisch nicht problemlos erscheint. Ergebnisse - Die Pressfähigkeit von bereits in Mischfutterbetrieben verwendeten alternativen Stärke- und Proteinträgern als Einzelkomponenten variiert stark und zeigt sich abhängig von der Struktur, der Wasserzugabe (Menge/Zustand) und den Inhaltsstoffen. - Standard- sowie alternative Futtermischungen für Schweinemast- und Milchviehfutter zei-gen insgesamt eine von der Futterstruktur und der Sattdampfzugabe abhängige Pressfä-higkeit. Grundsätzlich verbessern ein zunehmender Feinheitsgrad sowie eine erhöhte Sattdampfzugabe (bis 3 %), aufgrund der vermehrten Ausbildung von Feuchtigkeitsbrü-cken und -filmen, die Pelletqualität sowie den spez. Energiebedarf beim Pressen der Standardmischungen und Alternativen. Dabei können mit ausreichender Sattdampfzuga-be auch für gröbere Strukturen ausreichende Pelletfestigkeiten erzielt werden. Zur energieeffizienteren Herstellung entsprechender Futtermittel müssen dabei grund-sätzliche Zielkonflikte zwischen erhöhtem Durchsatz einerseits und der vom Kunden ge-forderten Pelletfestigkeit andererseits berücksichtigt werden. Auch bei einem mischungs-bedingten max. Durchsatz (300 kg/h) können durch Pelletierung von Schweinemastfutter und Milchviehfutter auf Basis alternativer Komponenten unter verwendeten Bedingungen Pellets mit einer anforderungsgerechten Festigkeit und einem vergleichsweise geringen spezifischen Energiebedarf hergestellt werden. - Im Vergleich zur Pelletierung des Standardfutters können durch Einsatz von alternativen Mischungen für Mastschwein und Milchvieh leicht reduzierte Abriebe bei einem höheren Durchsatz erzielt werden. Die Energieverbrauchswerte können bei Einsatz der alternati-ven Mischungen signifikant reduziert werden. - Der Einsatz einer Matrize mit längerem Presskanal führt aufgrund des höheren Drucks im längeren Pressweg beim Pelletieren von Standard- und alternativen Mischungen zu redu-zierten Abriebwerten, jedoch zu einem höheren Energiebedarf. - Auch eine Zugabe von 1 % Presshilfsmittel (Ligninsulfonat) verbessert die Qualität der hergestellten Pellets in geringem Maße bei gleichbleibendem Energiebedarf. - Der Nachzerkleinerungseffekt, der dem Erhalt gröberer Partikelfraktionen entgegenwirkt, ist sowohl bei Standardmischungen als auch bei Alternativen umso intensiver, je gröber die durch die vorausgegangene Vermahlung erzeugte Futterstruktur ist. Mit zunehmender Dampfzugabe wird der Effekt, aufgrund der Ausbildung von Feuchtigkeitsbrücken sowie zunehmender Elastizität der Partikel, verringert. - Die im Forschungsprojekt untersuchten alternativen Mischungen für Milchvieh und Mast-schwein weisen einen nach aktuellem Stand leicht günstigeren Preis im Vergleich zu Standardmischungen auf. Die im Rahmen des Forschungsprojektes durchgeführten Untersuchungen führen zur angestreb-ten Erweiterung des Kenntnisstandes zur Pressfähigkeit von alternativen Komponenten unter besonderer Berücksichtigung der Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zwischen Komponen-tenstrukturen vor und nach dem Kompaktieren, Energiebedarf, Pelletqualität und Rohwarenkos-ten. Die im Projektantrag formulierten Fragen können beantwortet werden. Das Forschungsziel ist damit erreicht. Empfehlungen für die betriebliche Praxis können, u. a. in einem innerhalb des Projektes entwickelten Leitfaden, abgeleitet werden. Aufbauend auf dem derzeitigen Kenntnisstand sind weiterführende Forschungsaktivitäten erfor-derlich, um die Pressfähigkeit und die damit verbundenen Wechselwirkungen von Mischungen mit weiteren alternativen Komponenten in anderen Anteilen, auch für weitere Zieltierarten, zu untersuchen. Darüber hinaus sind mit den erstellten alternativen Rezepturen Fütterungsversuche durchzuführen.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche