Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Einsatz von wurzelsymbiotischen Mikroorganismen zur Steigerung der Trockenstresstoleranz von Arzneipflanzen am Beispiel Thymian

Projekt


Förderkennzeichen: 22030518
Laufzeit: 01.02.2020 - 31.01.2023
Fördersumme: 403.068 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Boden, Klimawandel, Pflanzengesundheit, Thymian, Arzneipflanzen, nachwachsende Rohstoffe

Thymian-Extrakte sind Bestandteil vieler pharmazeutischer Präparate, die u.a. bei Katarrhen der oberen Luftwege sowie bei Glieder- und Gelenkschmerzen angewendet werden. Umwelteinflüsse wie Bodenbeschaffenheit, Nährstoffangebot und Wasser wirken sich stark auf das Inhaltsstoffspektrum des wertgebenden ätherischen Öls und den Ertrag des Thymians aus. Thymian ist wärmeliebend, braucht aber zum Keimen und Auflaufen ausreichende Frühjahrsniederschläge. Die in den letzten Jahren vermehrt auftretende Frühjahrstrockenheit gefährdet daher den deutschen Thymiananbau. Ziel des Vorhabens ist, die Trockenstresstoleranz des Thymians im Jugendstadium durch wurzelsymbiotische Mikroben zu verbessern. Solche Pilze und Bakterien erhöhen die Verfügbarkeit von Nährstoffen und Wasser und fördern die Bodenaggregatbildung sowie den Verdunstungsschutz. Im Projekt sollen vorteilhafte mikrobielle Stämme (z.B. Bacillus sp., Trichoderma sp.) aus der Stammsammlung der Hochschule Anhalt verwendet und Kosten/Nutzen-Kalkulationen erstellt werden. In der vorgesehenen Projektlaufzeit sind 3 Feldversuche mit formulierten Inokula geplant (Majoranwerk Aschersleben, Gemeinnützige Forschungsvereinigung Saluplanta e.V., Agrargenossenschaft Calbe). Während der Vegetationsperioden sollen Befliegungen der Versuchsfelder mit einem Multikopter-System erfolgen. Gleichzeitig wird der Bodenwassergehalt mittels Tensiometer und die Chlorophyll a-Fluoreszenz mittels Pocket PEA bestimmt. Parallel werden Wurzel- und Blattproben entnommen, um die Besiedlungsdichte der Wurzeln zu ermitteln (DNA-Isolation, qPCR) und den Gehalt sowie die Zusammensetzung des ätherischen Öls zu überprüfen (GC-FID/MS). Mit der Ernte werden zudem die üblichen Parameter (Ertrag, Proteingehalt, NPK Nährstoffgehalt) bestimmt. So sollen der Landwirtschaft Potenziale aufgezeigt werden, die Thymian-Anbaufläche kostengünstig, bei Stabilisierung der Erträge auch in trockenen Jahren, zu erweitern und damit den Marktanteil weiter zu erhöhen.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche