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Erarbeitung einer DIN-Spezifikation zur Analytik von Mikroplastik in Lebensmitteln (DIN Arbeitsausschuss NA057-08-05-AA)

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: MRI-MF-08-1050 DIN Mikroplastik
Laufzeit: 01.12.2019 - 31.12.2021
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Im Verlauf der letzten Jahre wurde das ubiquitäre Vorkommen von kleinen Kunststoffpartikeln – auch als Mikroplastik bezeichnet – in der Umwelt dokumentiert. Aquatische Ökosysteme enthalten durch Eintrag von Abwässern und Abschwemmungen besonders viel Mikroplastik und in diesen Systemen beheimatete höhere Organismen können diese Partikel aufgrund ihrer geringen Größe aufnehmen. Insbesondere im Gastrointestinaltrakt mariner Organismen, darunter auch Arten, die üblicherweise als Lebensmittel verzehrt werden, wurde Mikroplastik nachgewiesen. Fischereierzeugnisse gelten somit derzeit als eine der relevantesten Lebensmittelgruppen, über die Mikroplastik in die menschliche Ernährung eingetragen werden kann. Zur Beurteilung des Einflusses von Mikroplastik auf die menschliche Ernährung müssen jedoch weitere Studien durchgeführt werden. Problematisch ist unter anderem die unzureichende Datenlage. Aufgrund der Vielzahl nicht-validierter Methoden, die für die Mikroplastik-Analytik angewandt werden sind Vergleichbarkeit und Belastbarkeit der Daten häufig eingeschränkt. Eine Standardisierung der Methoden hinsichtlich Probenaufarbeitung, d.h. für die Isolierung von Mikroplastikpartikeln aus der umgebenden Lebensmittel-Matrix, anschließende Analytik sowie die Datenauswertung ist somit erforderlich. Im Rahmen von Workshops des Deutschen Instituts für Normung (DIN) fand eine Evaluierung der gängigen Methoden im Hinblick auf die zu erfassenden Messparameter statt. Geeignete Methoden im Hinblick auf die mindestens zu erfassenden Parameter Partikelanzahl und -verteilung, Mikroplastikkonzentration und Kunststoffspezies (Polymeridentität) sind thermogravimetrische Methoden wie die pyr-GC-MS oder TED-GC-MS, FTIR- und Raman-Spektroskopie. Für diese Methoden werden nun im Arbeitsausschuss „Mikroplastik in Lebensmitteln“ des DIN-Normenausschuss „Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte“ Spezifikationen bzw. Normentwürfe zur Bestimmung von Mikroplastik in Lebensmitteln erarbeitet. Im Rahmen der Spezifikation werden generelle Methoden zur Bestimmung von Mikroplastik in den Größenbereichen 1 μm bis 1000 μm (Mikroplastik) sowie 1 mm bis 5 mm (großes Mikroplastik) beschrieben. Dabei werden die europäischen und internationalen Aktivitäten auf diesem Gebiet berücksichtigt. Die Arbeiten im Rahmen des Projektes beinhalten Literaturrecherchen, die Teilnahme an Sitzungen sowie die Mitarbeit an den Spezifikationen bzw. Normentwürfen des Arbeitsausschusses. Das Institut MF steuert dabei seine Expertise hinsichtlich der Analytik von Mikroplastik im essbaren Anteil von Fischereierzeugnissen bei.

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