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Modellvorhaben zum Einsatz verschiedener, gefährdeter Rinderrassen in extensiven Beweidungssystemen des Feuchtgrünlandes unter den Bedingungen der Agrarreform und einer innovativen, nachhaltigen Wirtschaftsweise im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe (RiBeElbe)

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 2805BM0202
Laufzeit: 01.04.2007 - 30.06.2011
Fördersumme: 20.268 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung eines Managementkonzeptes mit dem die Integration gefährdeter Rinderrassen in die landwirtschaftliche Produktion. Mit dem Projekt wird ein Beitrag zur Beantwortung der Frage geleistet, ob der Einsatz gefährdeter Rinderrassen eine Alternative zu den sonst üblicherweise in Naturschutzprojekten häufig aufgetriebenen 'Heckrindern' oder anderer gängiger Robustrassen bilden kann. Die Rahmenbedingungen für dieses Modell- und Demonstrationsvorhaben sind durch die Lage des Projektgebietes im Biosphärenreservat 'Flusslandschaft Elbe' sowie die sehr restriktiven Haltungsbedingungen von Weidelandschaften gegeben. Bei den Flächen handelt es sich um Feuchtgrünland- und Grünlandstandorte mit unterschiedlichen Naturschutzauflagen, die von zwei Großbetrieben mit den Produktionsschwerpunkten 'Milchvieh – konventionell' und 'Mutterkuh-/Schafhaltung – biologisch' bereits heute extensiv mitbewirtschaftet werden. Die Projektkonstellation unter Einbeziehung von Naturschutz, Landwirtschaft und gefährdeten Rassen ist bisher selten und bietet gute Möglichkeiten für einen Vergleich der Betriebe untereinander sowie der unterschiedlichen Rinderrassen innerhalb der Betriebe. Durch diese vergleichenden Untersuchungen sollen partizipativ entwickelte und damit praxisrelevante Empfehlungen für Institutionen (z.B. Naturschutzverwaltungen, Politik und Landwirtschaft) erarbeitet werden, um zukünftig ähnliche Systeme an anderen Orten aufbauen zu können. Hierzu gehört auch eine Antwort auf die Frage, inwieweit neben Erstinvestitionen für eine entsprechende Infrastruktur solche Produktionsverfahren unter Einbeziehung der allgemeinen Agrarförderung ökonomisch kostendeckend betrieben werden können oder ob langfristig zusätzliche Mittel für die Erhaltung gefährdeter Rinderrassen durch die Landwirtschaft in Schutzgebieten notwendig sind. Die vorgesehenen Feuchtgrünlandflächen mit einer Größe von ca. 20 ha sind in Besitz der beteiligten landwirtschaftlichen Betriebe und werden mit einem Schlüssel von etwa 0,5 GV/ha extensiv beweidet, d.h. mit den jeweiligen Stammherden von 10-12 Tieren. Die Beweidung erfolgt in Abstimmung mit den entsprechenden Behörden so, dass die Landwirte ihren Anspruch auf mögliche Prämien in dieser Gebietskulisse realisieren können. Die Betriebe stellen sicher, dass die entsprechenden Flächen für die gesamt Laufzeit des Projektes zur Verfügung stehen. Bei nicht planbaren Eingriffen von außen (Deichbau) werden in Abstimmung mit dem Projektbüro Ersatzflächen gesucht. Die Vertragsflächen im Deichvorland dürfen nur mit den vorgesehenen Herden beweidet werden. Die Tiere sollen hier soweit möglich (Auflagen, Witterung) ganzjährig weiden. Eine anderweitige Nutzung und/oder Beweidung während der Projektlaufzeit ist nicht gestattet. Eventuell notwendige Pflegemaßnahmen müssen mit dem Projektbüro bzw. dem Verpächter (hier BRV) abgesprochen werden. Biotopflächen innerhalb der Vertragsflächen sind nach Maßgabe der entsprechenden Behörden und des Projektbüros temporär ausgezäunt. Eine Zufütterung im Deichvorland ist nicht gestattet. Der Aufwuchs der hochwassersicheren Ausweichflächen kann in Absprache mit dem Projektbüro insbesondere in den Sommermonaten genutzt werden, die Flächen müssen aber ganzjährig für eventuell notwendige Evakuierungen der Tiere aus dem Vordeichgelände bereit gehalten werden.

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