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Erfassung und Management von unbeabsichtigten Einträgen von allergenen Lebensmitteln am Beispiel Feiner Backwaren

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 14362 N
Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2007
Fördersumme: 205.700 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Lebensmittelallergien treten in der Bevölkerung mit einer Prävalenz von etwa zwei Prozent relativ häufig auf. Die Symptome sind weitreichend, beispielsweise von einem milden oralen Allergiesyndrom bis hin zu lebensbedrohlichen systemischen Reaktionen wie dem anaphylaktischen Schock, vereinzelt auch mit Todesfolge. Bis zum heutigen Zeitpunkt ist aufgrund möglicher lebensbedrohlicher Nebenwirkungen keine kausale Therapie der Lebensmittelallergie verfügbar. In der Konsequenz ist für Lebensmittelallergiker die strikte Meidung des allergenen Lebensmittels die einzige Möglichkeit lebensmittelbedingten allergischen Reaktionen vorzubeugen (Allergenkarenz). Dies setzt eine vollständige Transparenz der in Lebensmitteln enthaltenen Zutaten und Bestandteile voraus, welche jedoch nicht immer gegeben ist. Beispielsweise können sogenannte „versteckte“ Allergene aus der Verwendung gemeinsamer Produktionsanlagen für allergenhaltige und allergenfreie Lebensmittel resultieren. Erschwerend kommt hinzu, dass bereits geringste Mengen eines allergenen Lebensmittels (ca. 100 - 1000 μg) eine allergische Reaktion bei sensiblen Lebensmittelallergikern auslösen können. Die Novellierung der Deutschen Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) im Rahmen der europäischen Richtlinien 2003/89/EG und 2006/142/EG stellt bereits eine deutliche Verbesserung der Kennzeichnung allergener Zutaten in Lebensmitteln und somit der Information für Lebensmittelallergiker dar. Das Ausmaß und die Häufigkeit ungewollter Einträge allergener Lebensmittelbestandteile während der Herstellung oder aufgrund vorbelasteter Rohstoffe sind jedoch weitgehend unbekannt. Eine fehlende Kennzeichnung von allergenen Bestandteilen, ob aus bewusst hinzugefügten Zutaten oder aufgrund produktionsbedingter Verschleppungen, stellt für Lebensmittelallergiker weiterhin ein unberechenbares Gesundheitsrisiko dar. Darüber hinaus kann im Zuge von Rückrufaktionen den Herstellerbetrieben großer materieller und ideeller Schaden entstehen. Die Eliminierung bzw. Reduzierung von versteckten Allergenen in den Herstellerbetrieben stellt die Hersteller ebenso vor große logistische und wirtschaftliche Herausforderungen.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

PEI - Abteilung Allergologie

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