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Durchführung einer Untersuchung zu den Folgen des Klimawandels in Sachsen-Anhalt - Teil Landwirtschaft

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: keine Angabe
Laufzeit: 01.01.2011 - 31.12.2013
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Bearbeitung des Loses 2 'Landwirtschaft' verfolgte innerhalb des Gesamtvorhabens 'Durchführung einer Untersuchung zu den Folgen des Klimawandels in Sachsen-Anhalt' das Ziel, die Auswirkungen des prognostizierten Klimawandels auf die Ertragsentwicklung ausgewählter landwirtschaftlicher Fruchtarten standortdifferenziert zu quantifizieren. Bei den abzubildenden Fruchtarten handelt es sich um Winterweizen, Winterroggen, Wintergerste, Winterraps, Sommergerste und Silomais. Als Ertragsmodell kam der Modellansatz zur Ertragsschätzung nach KINDLER (1992) sowie dessen Weiterentwicklung durch MIRSCHEL et al. (2003, 2006) zur Anwendung. Das Verfahren stellt einen Hybridansatz aus standortabhängigen Algorithmen, standortspezifischen Ertragstermen und statischen Trendanalysen dar. Als Merkmale für die Abbildung des Standortes innerhalb des Modells gehen die Standortfaktoren Standortregionaltyp, Höhenlage, Hydromorphie, Acker- und Grünlandzahl, wachstumswirksame Temperaturen in fruchtartenabhängigen Wachstumsphasen sowie die Klimatischen Wasserbilanzen ein. Grundlage für die Abbildung des Klimawandels bildeten die 10 Realisierungen des Klimaszenarios WETTREG2010 A1B in den Prognosezeiträumen 2011 bis 2040, 2041 bis 2070 und 2071 bis 2100. Zum Vergleich wurde der Referenzzeitraum 1971 bis 2000 herangezogen. Den Untersuchungen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Ertragsentwicklung vorgeschaltet waren Arbeiten zur Modellprüfung und Validierung auf unterschiedlichen räumlichen Skalenebenen - vom Versuchsfeld, über den Praxisschlag bis hin zur Landkreisebene. Des Weiteren wurde die Nutzbarkeit des Ertragsmodells für die synthetisch erzeugten WETTREG2010-Realisierungen anhand eines Vergleichs mit messtechnisch gewonnenen Klimakennwerten für die Zeitreihe 1971 bis 2000 geprüft. In den Prognosezeiträumen wurde die Ertragsentwicklung auf Ebene der landwirtschaftlichen Vergleichsgebiete und unter Zugrundelegung weiterer Trends, die sich aus dem Einfluss des Züchtungstrends, der Entwicklung des CO2-Gehaltes und des Einflusses der Bodenbearbeitung ergeben, berechnet. Darüber hinaus wurde der Zusatzwasserbedarf für die landwirtschaftlich genutzten Standorteinheiten zur Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion vor dem Hintergrund des Klimawandels ermittelt und die sich resultierende Auswirkung auf das Ertragsniveau auszugewiesen. Für die landwirtschaftlich genutzten Standorte Sachsen-Anhalts lassen sich bezüglich der Ertragsentwicklung in den drei Prognosezeiträumen 2011 bis 4040, 2041 bis 2070 und 2071 bis 2100 folgende Schlussfolgerungen ableiten: Unter Wertung der Modelleingangskennwerte sind die Ertragsentwicklungen für den 1. Prognosezeitraum als sicher einzustufen. Für die weiteren Zeiträume nimmt die Aussagesicherheit zunehmend ab. Im Zeitraum 2011 bis 2040 liegt das zu erwartende Ertragsniveau für die 6 betrachteten Fruchtarten in allen LVG`s Sachsen-Anhalt auf dem Referenzniveau oder leicht darüber. Die Sicherung des Ertragsniveaus gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels wird in diesem Zeitraum durch die zu erwartenden Ertragsteigerungen durch den CO2-Effekt, züchterischen Fortschritt und die weitere Etablierung wassersparender Bodenbewirtschaftungssystem gewährleistet. Zusatzwassergaben sind im 1. Prognosezeitraum nur im Rahmen der gegenwärtigen Bedürftigkeit notwendig und sollten vorrangig der Sicherung der Silomaiserträge dienen. Ab den Prognosezeiträumen nach 2040 werden Differenzierungen innerhalb der Fruchtarten und den landwirtschaftlich genutzten Standorten Sachsen-Anhalts in 'Gewinner' und 'Verlierer' des Klimawandels sichtbar. Für die Wintergetreidearten als Gewinner ist lediglich ein geringer Ertragsrückgang zu beobachten, der von Löß- über Lehm- zu den Sandstandorten leicht zunimmt. Sommerungen und Winterraps als Verlierer weisen starke Rückgänge innerhalb der gleichen, oben genannten räumlichen Differenzierung auf. Die Anbaueignung von Sommergerste und Winterraps auf den sandigen Standorten ist langfristig zu diskutieren. Silomais bedarf auf allen Standorten insbesondere jedoch auf den lehmigen und sandigen der Gabe von Zusatzwasser zur Ertragsteigerung, um die Tierproduktion langfristig zu sichern. Schlagworte: Klimafolgenstudie 2012, Vulnerabilitätsstudie, Erträge, Ackerbau

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Fachgebiete

Zugehörige Projekte: Durchführung einer Untersuchung zu den Folgen des Klimawandels in Sachsen-Anhalt

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