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Identifizierung und Verminderung der 'hot spots' von Pflanzenschutzmitteleinträgen in Oberflächengewässer

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 2805HS022
Laufzeit: 01.01.2006 - 28.02.2009
Fördersumme: 217.713 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

In den Zeiträumen Herbst 2006/Frühjahr 2007 sind sieben und im Herbst 2007/Frühjahr 2008 drei Kläranlagen (KA) in Ackerbauregionen sowie durchgängig eine KA in einem Weinbaugebiet beprobt und auf jeweils die ca. 30 wichtigsten Wirkstoffe analysiert worden. In den Ackerbauregionen betragen die Einträge im ersten Zeitraum im Mittel der sieben KA rund 40 g pro Spritzgerät (Summe 27 Wirkstoffe), mit einer außerordentlich weiten Spanne von ca. 2 g bis ca. 120 g pro Spritzgerät. Im zweiten Jahr wurden in allen drei erneut beprobten KA durchweg höhere Einträge gemessen, das Maximum erreichte hier sogar rd. 440 g Fracht pro Spritzgerät. Der berechnete punktuelle Eintrag von Pflanzenschutzmittel (PSM), bezogen auf die behandelte Ackerfläche der KA-angeschlossenen Betriebe, beträgt zwischen 0,02 g und 1,8 g je Hektar behandelter Ackerfläche. Für die Weinbau-Kläranlage wurden mittlere PSM-Frachten von rund 29 g pro Betrieb für die Hauptapplikationsperiode 2006 und 16 g pro Betrieb in 2007 gemessen (Summe 32 Wirkstoffen). Bezogen auf die behandelte Rebfläche entsprechen diese Mengen ca. 4,6 g (2006) und 2,6 g (2007) je ha Rebfläche und Jahr. Die Variabilität der PSM-Frachten zwischen den beiden Jahren ist auf den unterschiedlichen Infektionsdruck in den jeweiligen Jahren und die dadurch bedingte unterschiedliche Behandlungshäufigkeit zurückzuführen. Die Ergebnisse stützen die These, dass die PSM-Befrachtung von Oberflächengewässern aus Punktquellen in erster Linie auf fahrlässiges bzw. fehlerhaftes Verhalten der Personen zurückzuführen ist, die Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen. Ihre Sorgfalt bei der Vorbereitung und Durchführung bestimmt die Höhe der punktuellen Einträge maßgeblich. Eine Ausgrenzung von 'hot spots' ist auf Basis der Ergebnisse nicht möglich, ein systematischer Einfluss von agrarstrukturellen, physischen bzw. naturwissenschaftlich erfassbaren oder ähnlichen Faktoren ist nicht zu erkennen. Effiziente Minderungsmaßnahmen müssen bei der Handhabung von Feldspritzen und PSM-Präparaten im Hofbereich ansetzen. Dabei sind alle Arbeitsschritte im Zusammenhang mit der Lagerung und Handhabung der PSM-Präparate genauso wie beim Ansetzen der Spritzbrühe, der anschließenden Außen- und Innenreinigung und schließlich der Lagerung von Spritzgeräten in Betracht zu ziehen.

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