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Einsatz des EU-Rotate Modells zur Verminderung von Stickstoffverlusten im deutschen Freilandgemüseanbau

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 06HS014
Laufzeit: 01.01.2007 - 31.03.2010
Fördersumme: 94.090 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Düngeverordnung verlangt die Aufstellung von betrieblichen Stickstoff (N)-Bilanzen und gibt erstmals Grenzwerte für unvermeidliche Bilanzüberschüsse vor. Um im Sinne eines nachhaltigen Freilandgemüseanbaus sowohl wirtschaftlich als auch hinsichtlich der Düngeverordnung umweltgerecht produzieren zu können, sind angepasste N-Düngungs- und Fruchtfolgestrategien dringend erforderlich. Mit einem Simulationsmodell, das vom IGZ in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum (DLR) Neustadt/Weinstr. im Rahmen eines EU-Vorhabens entwickelt wurde, können gemüsebauliche Fruchtfolgen analysiert werden und daraus Strategien zur Verminderung von N-Verlusten abgeleitet werden. Ziel des o.g. Vorhabens ist es, das Simulationsmodell „EU-Rotate“ für den deutschen Feldgemüsebau über drei Vegetationsperioden hinweg zu untersuchen und es hinsichtlich des praktischen Einsatzes zu überprüfen und bei Bedarf weiter anzupassen. Die Untersuchungen erfolgen in Feldversuchen in drei Hauptanbauregionen des deutschen Feldgemüsebaus ( Brandenburg: Großbeeren und Golzow/ Rheinland-Pfalz: Queckbrunnerhof) mit den dort üblichen Feldgemüsefruchtfolgen. Die wichtigsten Arbeitsschritte der laufenden Untersuchungen sind: Anpassung des Modells auf die regional relevanten Parameter Klima, Boden, etc.; Modellrechnungen zur Ermittlung der Fruchtfolgestrategie; Festlegung der Versuchspläne für die drei ausgewählten Standorte; Durchführung der Feldversuche; Überprüfung des Modells und bei Bedarf Anpassung des Modells sowie anschließende Szenariorechnungen; Auswertung der Versuche und Modellrechnungen. Anhand der Ergebnisse werden für die jeweiligen Düngevarianten die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der Umweltauflagen quantifiziert. Den Gemüsebauern soll mit dem Simulationsmodell ein Instrumentarium zur Eigenkontrolle bereitgestellt werden. Weiterhin sollen Hinweise zum Vorbeugen eines Überschreitens der Grenzwerte der Düngeverordnung für unvermeidliche N-Bilanzierungsüberschüsse abgeleitet werden und aufgezeigt werden, wie die gesetzlichen Umweltauflagen ohne die Gefährdung der Wirtschaftlichkeit der deutschen Gemüseanbaubetriebe erfüllt werden können. Dem BMELV sollen über den deutschen Freilandgemüsebau zuverlässige Daten zu dem potentiellen Risiko einer Überschreitung der Vorgaben der Düngeverordnung bereitgestellt werden. Neben der Ableitung von optimierten N-Düngungs- und Fruchtfolgestrategien zum Erreichen der Zielvorgaben der Düngeverordnung sollen Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der Düngeverordnung formuliert werden. Ebenso soll die Frage geklärt werden, ob und inwieweit das Modell auch für weitere Entscheidungshilfen des BMELV bei der Weiterentwicklung der Düngeverordnung, z.B. zur Folgenabschätzung bei Änderung von Bilanzüberschussgrenzwerten im Feldgemüsebau, genutzt werden kann.

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