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DSS-RiskMan - Entscheidungsunterstützung zur Verteilung und Begrenzung von Risiken für die Forstwirtschaft vor dem Hintergrund des Klimawandels

Projekt


Förderkennzeichen: 28WB401501
Laufzeit: 01.12.2013 - 30.11.2017
Fördersumme: 1.191.607 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Natürliche Störungen, die durch Stürme, Trockenheit oder Insektenkalamitäten verursacht werden, sind ein integraler Bestandteil von Waldökosystemen. Diese Störungen bedeuten für den Forstbetrieb Risiken, da sie im Eintrittsfall die Erfüllung der Waldfunktionen beeinträchtigen oder sogar vollständig gefährden können. Möglichkeiten zur Risikominderung, beispielsweise durch den Anbau standortsgemäßer Baumarten, werden bereits heute in den Waldbaurichtlinien der Länder berücksichtigt. Hierbei wird allerdings von konstanten standörtlichen Verhältnissen ausgegangen. Angesichts des Klimawandels ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Standortbedingungen bereits innerhalb eines Produktionszeitraumes verändern und natürliche Störungen in Waldökosystemen zunehmen werden, so dass die üblichen Planungsgrundlagen um modellbasierte dynamische Risikoprognosen und Anpassungsstrategien zu ergänzen sind. Ziel des Projekts DSS-RiskMan ist es daher, ein internetbasiertes Informations- und Entscheidungsunterstützungssystem zur Risikoabschätzung und -adaptation der Waldbewirtschaftung auf der Ebene forstlicher Standortseinheiten zu entwickeln. Ein zielgerichtetes forstliches Risikomanagement erfordert eine detaillierte Kenntnis der verschiedenen baumartenspezifischen Risiken und ihre Kombination zu baumartenspezifischen Risikoprofilen. Da die zukünftigen Umwelteinflüsse neuartig sind und sich in ihrem Zusammenwirken und ihrer Dynamik grundsätzlich von denen der Vergangenheit unterscheiden, lassen sich aus den lokalen Erfahrungen der Vergangenheit nicht mehr die Handlungsmuster für die Zukunft ableiten. Die komplexen Wirkungszusammenhänge sollen daher durch eine quantitative Modellierung der Vektoren der wichtigsten spezifischen Risiken abgebildet und mit Hilfe eines Überlebenszeitmodells über die Kombination der Einzelrisiken zu einem standort- und bestandesspezifischen Gesamtrisiko zusammengefasst werden. Diese Informationen bilden den Kern des angestrebten Entscheidungsunterstützungssystems, mit dem sich die zu erwartenden Risiken standortsbezogen berücksichtigen lassen. Es kommt sowohl im Zuge der langfristigen Planung bei der Baumartenwahl, als auch bei der mittelfristigen Planung bei der Ausrichtung der Waldentwicklung von der Bestandesbegründung bis zur Ernte zum Tragen und fördert so die Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Zusätzlich dient es dem Klimaschutz, indem kalamitätsbedingte CO2-Freisetzungen vermieden bzw. begrenzt werden. Als eigentliche Entscheidungsstützungshilfen für die forstliche Praxis werden digitale Risikokarten und Baumarteneignungskarten bereitgestellt, die auf den modellierten Risikoprofilen basieren. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Datenbasis ist das System zunächst auf Norddeutschland ausgerichtet. Die verwendeten Methoden erlauben jedoch eine schrittweise Erweiterung auf andere Regionen in Deutschland.

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