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Herabsetzung der Nachweisgrenze bei der Bestimmung von Laktose und Galaktose in 'laktosefreien' Milcherzeugnissen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: 2806HS012
Laufzeit: 01.03.2007 - 31.08.2008
Fördersumme: 64.081 Euro
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Nach § 8 Milch- und Margarinegesetz wird bei 'laktosefreien' Milcherzeugnissen ein Rest-Laktosegehalt im Erezugnis 0,1 % toleriert. Diese Höchstmenge orientiert sich an der Nachweisgrenze der amtlichen Methode zur Laktosebestimmung nach § 64 LFGB L01.00-17 (1983). Für einige Menschen mit einer Laktoseintoleranz ist dieser Wert noch nicht niedrig genug um beschwerdefrei 'laktosefreie' Milcherzeugnisse zu konsumieren. Um dies zu ermöglichen wurde dieses Forschungsvorhaben initiiert. Es sollte eine routinemäßig einsetzbare Analysenmethode entwickelt werden, die einen Nachweis von wirklich laktosefreien Milcherzeugnissen gewährleistet. Trotz umfangreicher Versuche konnte mit der 'herkömmlichen' HPLC oder GC keine robuste Absenkung der Nachweisgrenze ermöglicht werden. Sowohl bei der Ionenpaar-chromatographie als auch bei der Reversed-Phase-Chromatographie wurden keine stabilen Retentionszeiten erreicht und Störpeaks beobachtet. Die GC führte ebenfalls zu keinen belastbaren und aussagekräftigen Lactose- und Galactosebestimmungen, obwohl unterschiedliche Derivatisierungs- und Silylierungsreagenzien Beachtung fanden. Schließlich wurde mit Ionenchromatographie (Austauschersäule) und gepulst amperometrischem Detektor (IC/PAD) der Firma Dionex eine nachweisempfindliche (1µg/ml) und reproduzierbare Analysenmethode gefunden. Nach der Etablierung von Standardlösungen mit unterschied-lichen Konzentrationen an Lactose, Lactulose, Galactose und Glucose wurden reale, lactosefreie Lebensmittelproben in Form von Süßrahmbutter, Joghurtzubereitung Straciatella, Weichkäse, Schmelzkäse und vier verschiedene Milchproben untersucht. Eine Quantifizierung der Lactose im Bereich von 0,01 % gelang durch verschiedene Wiederfindungs- und Aufstockungsversuche, obwohl es sich um teils extrem protein- und fetthaltige Proben handelte. Unter dem Ausschluss verschiedener Methoden wurde in diesem Forschungsprojekt mit dem IC/CAP-System der Firma Dionex eine Analysenmethode identifiziert, die für die routinemäßige Kontrolle des Lactosegehaltes 'lactosefreier' Lebensmittel geeignet zu sein scheint. Von Vorteil ist die minimale Probenvorbereitung sowie die Verwendung von rein wässrigen Eluenten, nachteilig werden die Analysendauer von 60 Minuten und die hohe Reinigungsfrequenz der Goldelektrode bzw. der regelmäßige Austausch einer Goldfolienelek-trode bewertet. Um eine Änderung der gesetzlichen Vorgaben vornehmen zu können, sollte eine Überprüfung im eigenen, unabhängigen Labor erfolgen und die Anwendung unter Routinebedingungen (hohes Probenaufkommen) getestet werden.

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