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Verbundprojekt: Inaktivierung von Coxiella burnetii bei der Kurzzeiterhitzung von Milch - Teilprojekt 2 (CoxiellaHTST)

Projekt


Förderkennzeichen: 2819105515
Laufzeit: 01.06.2016 - 30.06.2019
Fördersumme: 222.876 Euro
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Coxiella burnetii ist das ätiologische Agens von akutem und chronischem Q (query) Fieber beim Menschen. Wiederkäuer bilden das Reservoir für den Erreger, der in erster Linie über die Geburtsprodukte, aber auch über die Milch ausgeschieden wird. Die Seroprävalenz von C. burnetii beträgt in Rinderherden bis zu 79%. Beim Rind ist häufig die primäre Manifestation die Infektion im Drüsenparenchym des Euters. Der Erreger wird über Monate mit der Milch ausgeschieden. Die Bedingungen für die Pasteurisierung der Milch sind auf der Basis vieler Versuchsreihen in den 50-60iger Jahren festgelegt worden. Im Codex Alimentarius ist dazu festgeschrieben, dass das Verfahren zu einer Reduktion um 5 log-Stufen (99,999 %) von C. burnetii führen muss. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, mit modernen Erhitzungsverfahren und Nachweismethoden zu prüfen, inwieweit diese Anforderungen noch zeitgemäß sind. Eine Absenkung der vorgeschriebenen Mindesttemperatur für die Kurzzeiterhitzung von Milch (72 °C) würde zu einer Energieeinsparung beitragen (Verbesserung des CO2-footprint). Weiterhin würde dies zu einem 'naturbelasseneren' Produkt mit geringerer thermischer Belastung, bei gleichbleibender Lebensmittelsicherheit führen. Wirtschaftlich besonders interessant sind die Ergebnisse für Käsereien, da eine geringere thermische Belastung des Eiweißes zu einer erhöhten Käseausbeute beitragen kann. Forschungsziel ist die Ermittlung reaktionskinetischer Daten für die Inaktivierung von C. burnetii bei der Kurzzeiterhitzung von Milch sowie ggf. die Bestimmung der molekulargenetischen Grundlagen der Hitzeresistenz. Die Arbeitsplanung sieht folgende Teilaufgaben vor: 1. Herstellung geeigneter Testorganismen, 2. Pasteurisierung von mit C. burnetii RSA 439 kontaminierter Milch, 3. Ermittlung von hitzeresistenten C. burnetii Isolaten, 4. Inaktivierung von C. burnetii durch Kurzzeiterhitzung, 5. Mechanismen der Hitzeresistenz, 6. Auswertung inkl. Erstellung Abschlussbericht, Verwertung, Publikationen.

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