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Innovative Kulturmaßnahmen zur Förderung der Bodengesundheit im ökologischen Obstbau

Projekt


Förderkennzeichen: 2811OE010
Laufzeit: 01.01.2012 - 31.12.2014
Fördersumme: 108.376 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Bei nahezu allen obstbaulichen Kulturen, insbesondere jedoch bei Apfel, verursacht die Bodenmüdigkeit mittlerweile erhebliche wirtschaftliche Schäden. Bereits der erste Nachbau einer Apfelkultur führt auf den meisten Böden zu signifikanten Einbußen in der vegetativen und generativen Leistung der Bäume. Der Schaden ist vor allem in den ersten Standjahren, in denen sich die Wirtschaftlichkeit der Investition entscheidet, besonders gravierend. Mittelfristig stehen weder ein chemisches noch ein biologisches Produkt zur Bekämpfung der Bodenmüdigkeit zur Verfügung. Die Möglichkeiten, die Bodenmüdigkeit mit Hilfe eines Flächenwechsels zu umgehen, sind bei vielen Betrieben längst ausgereizt. Neue betriebsnahe Flächen hinzuzupachten oder zu kaufen wird bereits für konventionelle Betriebe immer schwieriger. Zur Verknappung von jungfräulichen Böden tragen u.a. die flächenbezogenen Beihilfeprogramme der EU wie auch die Förderung der regenerativen Energien (Biotechnologie 2030) bei. Ökologisch wirtschaftende Betriebe müssen darüber hinaus eine dreijährige Umstellungsphase in Kauf nehmen. Insofern ist die Entwicklung nachhaltiger Bekämpfungsstrategien von entscheidender Bedeutung für die betriebswirtschaftliche Entwicklung vieler ökologisch wirtschaftender Obstbaubetriebe. Hierzu müssen zuerst die Verursacher identifiziert werden, die unter bodenbürtigen Bakterien (Actinomyceten) und Pilzen (Oomyceten) vermutet werden. Die Rolle freilebender Nematoden ist in diesem Zusammenhang noch nicht schlüssig geklärt. Auf den gewonnenen Erkenntnissen aufbauend sollen gezielte Kulturmaßnahmen zur Förderung der Bodengesundheit entwickelt werden, insbesondere solche, die zu einer Erhöhung der Biodiversität beitragen. Zielsetzungen des Vorhabens: 1. Es soll aufgeklärt werden, welche mikrobiellen Komponenten in den Komplex der Bodenmüdigkeit auf Kern- und Steinobstflächen involviert sind. 2. Es sollen organische Zuschlagstoffe, Kompostsubstrate, Bodenaktivatoren und organische Bodenhilfsstoffe auf ihren fördernden Einfluss auf die biologische Bodenaktivität geprüft werden, um auf diese Weise eine Reduktion von Nachbauerscheinungen zu induzieren. 3. Die wichtigsten im Handel verfügbaren, auf natürlichen Antagonisten (Trichoderma spp.; Mycorrhiza spp.; Bacillus spp.) basierenden Produkte sollen auf ihre Eignung zur Bekämpfung der Bodenmüdigkeit geprüft werden. 4. Die gewonnenen Erkenntnisse und Verfahren sollen auf andere Klimagebiet/Standorte übertragen werden (Freilandversuche in verschiedenen Regionen).

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Kompetenzzentrum Gartenbau (KOGA)

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