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Die Beiträge der Natur für die Menschen in wiederhergestellten Landschaften im westlichen Ruanda

Projekt

Umwelt- und Ressourcenschutz

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Umwelt- und Ressourcenschutz


Förderkennzeichen: 496337053
Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2025
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Synergien, Zielkonflikte und Bündel verschiedener Ökosystemleistungen verschieben sich, wo Aktivitäten zur Wiederherstellung von Ökosystemen stattfinden. Sozial-ökologische Folgen und Wechselwirkungen zwischen Werten, Regeln und Kenntnissen (WRK), die Landnutzungsentscheidungen verschiedenster Interessengruppen zugrunde liegen, müssen zur erfolgreichen Umsetzung von Wiederherstellungsprojekten verstanden werden. Zahlreiche Herausforderungen in der Anwendung des Ökosystemleistungen-Konzepts bestehen jedoch fort. Integrativere Perspektiven, z.B. der „Nature’s Contribution to People“ (NCP)-Bewertungsrahmen, werden deshalb zunehmend angewendet. In diesem Rahmen werden neue, oft partizipative soziokulturelle Bewertungsmethoden wie partizipative GIS-Methoden (PPGIS) weiterentwickelt. Außerdem erfahren Machtverhältnisse, die den Zugang und die Nutzung von Ökosystemleistungen regulieren, verstärkte Aufmerksamkeit. Vor diesem Hintergrund zielt Teilprojekt sechs darauf ab, den vielfältigen materiellen und immateriellen Nutzen, den Menschen Ökosystemen in wiederhergestellten Landschaften zuschreiben, zu bewerten, und zu beurteilen, inwieweit plurale WRK von Akteur*innen, NCP-bezogene Wiederherstellungsfolgen beeinflussen. In drei Arbeitspaketen (AP) werden wir NCP-Bewertungsansätze aus unterschiedlichen Perspektiven entwickeln: einer Ökosystemperspektive, einer Landschaftsperspektive und einer skalenübergreifenden Perspektive. In AP1 werden wir Folgen unterschiedlicher Wiederherstellungsmaßnahmen für verschiedene Akteur*innen miteinander vergleichen. In AP2 werden NCP-bezogene WRK von Einwohnern von wiederhergestellten Landschaften erfasst. In AP3 wird untersucht, wie WRK-Ströme räumlich entfernte Akteur*innen mit wiederhergestellten Landschaften verbinden und so Auswirkungen auf den Entscheidungsspielraum der Bewohner*innen haben. Wir erwarten, dass (i) diversifizierte Formen der Wiederherstellung von Ökosystemen zu umfangreicheren NCP-Versorgungsniveaus führen; dass (ii) sich wiederhergestellte Ökosysteme räumlich mit Hotspots von Landschaftswerten, starken formellen und informellen Regeln und mehreren Kenntnistypen, die die Bereitstellung von NCP prägen, überschneiden; und dass (iii) Telecouplings die Etablierung und Folgen von Wiederherstellungsmaßnahmen beeinflussen. In Kooperation mit zwei ruandischen Partner*innen bietet dieses Teilprojekt einer Postdoktorandin und eines/r Doktoranden/in die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterqualifizierung im Bereich der sozial-ökologischen Renaturierungsforschung. Unsere Analyse wird sich auf zwei Haushaltsbefragungen (in Zusammenarbeit mit SP5), Tiefeninterviews, Fokusgruppendiskussionen, Stakeholder-Workshops, und partizipative Fotografie- und Kartierungsansätze stützen. Da der NCP-Zugang ländlicher Bevölkerungsschichten und dessen Steuerung durch WRK-Konstellationen, oft stark genderspezifisch sind, legt unser Arbeitsprogramm einen Schwerpunkt auf genderdifferenzierte Datenerfassungsstrategien.

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