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Untersuchung von sechs Fütterungsstrategien mit Futtermitteln 100% ökologischer Herkunft auf biologische Leistungen, Gesundheitsstatus, Verlustgeschehen und Wirtschaftlichkeit bei Saug- und Aufzuchtferkeln im ökologischen Landbau
Projekt
Förderkennzeichen: 2811OE021
Laufzeit: 01.10.2011
- 31.01.2015
Fördersumme: 19.992 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Ökolandbau ist ein Low External Input System. Daher sollte die Nährstoffversorgung vollständig ökologischer und weitestgehend eigenbetrieblicher (Low External Input) Herkunft sein. Dies scheint für Ferkel mit ihrem hohen Nährstoffanspruch bei gleichzeitigem Mangel an Öko-Futtermitteln mit hoher Proteinqualität problematisch. Daher wurden 6 einphasige Fütterungsstrategien – 3 100%-Bio-Konzentratfutter (High, Medium & Low External Input – HEI, MEI, LEI) kombiniert mit 2 Raufuttern (Klee-Gras Silage, Stroh) – an jeweils 24 Würfen mit insgesamt 1509 Ferkeln vom 14. – 63. Lebenstag bei 7-wöchiger Säugezeit am Thünen-Institut für Ökologischen Landbau, Trenthorst, auf Lebendmasseentwicklung, Krankheits- und Verlustgeschehen sowie Wirtschaftlichkeit überprüft. HEI (28% betriebseigene Rationskomponenten) ist ein kommerzielles Ferkelfutter mit hoher Energie- und Aminosäuren-Ausstattung, MEI (78% betriebseigen) ist das Trenthorster Ferkelfutter mit mittlerer Ausstattung und LEI (87% betriebseigen) ist das Trenthorster Laktationsfutter mit einer für Ferkel nur marginalen Energie- und Aminosäuren-Ausstattung. Die Lebendmasseentwicklung wurde statistisch signifikant vom Konzentratfuttertyp, nicht aber vom Raufuttertyp beeinflusst. Die Tageszunahmen in der Gesamtversuchsperiode waren mit 357 g beim kommerziellen und Trenthorster Ferkelfutter gleich und nur um 14 g bzw. 4% besser als beim Laktationsfutter. Das Krankheitsgeschehen (4,4% behandelte Ferkel) und die Verlustrate (2,5%) verliefen unabhängig von den 6 Fütterungsstrategien auf niedrigem Niveau. Die Konzentratfutterkosten zur Erzeugung eines gewichtsstandardisierten Ferkels betrugen beim Trenthorster Ferkel- und Laktationsfutter nur 57% bzw. 49% der Kosten des Zukauffutters. Die Nutzung des Laktationsfutters bringt auch deutliche arbeitswirtschaftliche Vorteile hinsichtlich Futterzubereitung, Lagerung und Futtervorlage, da ein Ferkelerzeuger dann nur noch die zwei Futtertypen 'laktierende und tragende Sauen' benötigt. Trotz uneindeutiger Ergebnisse raten wir zu Klee-Gras-Silage als Raufutterquelle. Der Einsatz von Laktationsfutter zur einphasigen Ferkelfütterung kann aber nur solchen Betrieben empfohlen werden, bei denen die Säugezeit mindestens 7 Wochen beträgt, ein hoher Betreuungs-, Hygiene- sowie Gesundheitsstatus besteht und bei denen der Landwirt über ausreichend Schweineverstand (pig sense) verfügt.
Das Thünen-Institut für ökologischen Landbau in Trenthorst hat im Rahmen eines Forschungsprojektes Fütterungsstrategien für Ferkel bei 100%-iger Biofütterung untersucht. Hierbei wurden verschiedene Bio-Konzentratfutter getestet. Die Nährstoffversorgung in der ökologischen Tierernährung sollte vollständig ökologischer und weitestgehend eigenbetrieblicher Herkunft sein. Diese Bedingungen erschweren die bedarfsgerechte Fütterung von Öko-Ferkeln. Ein Ergebnis der Studie: der Einsatz eines Laktationsfutters ist bereits in der Ferkelfütterung, unter bestimmten Voraussetzungen, möglich. Die Nutzung des Laktationsfutters bringt auch arbeitswirtschaftliche Vorteile hinsichtlich Futterzubereitung, Lagerung und Futtervorlage, da ein Ferkelerzeuger dann nur noch die zwei Futtertypen „laktierende und tragende Sauen“ benötigen.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Tierernährung
- Ökologischer Landbau
Verbundprojekt
Rahmenprogramm
Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)