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Bereitstellung von Informationsmaterialien über die Tuberkulose bei Rotwild (Tuberkulose bei Rotwild)
Projekt
Förderkennzeichen: kA
Laufzeit: 01.06.2018
- 01.06.2019
Fördersumme: 38.761 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Wild, Rotwild, Schwarzwild, Rehwild, Tuberkulose, Europa
Seit geraumer Zeit tritt bei Rotwild in den Allgäuer Alpen sowie im Karwendel Tuberkulose auf. Rotwild gilt als „maintenance host“, was bedeutet, dass sich der Erreger alleine in Rotwildpopulation halten kann ohne dass von außen der Erreger durch Übertragung wieder in die Population eingeführt wird. Auch ohne TBC Zufuhr von anderen Trägern wie Haustieren hält sich der Erreger allein im Rotwild, kann innerhalb der Population in seiner Prävalenz steigen und auf andere Wildarten, Nutztiere oder den Menschen übertragen werden. So wurde im Lechtal über Jahrzehnte TBC durch Rotwild auf TBC freie Nutztiere übertragen und somit eine dauernde Reinfektion der Nutztierbestände erreicht. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, über Aufklärung und Information von Jägern, Landwirten und Älplern präventiv Einfluss auf den künftigen TBC Verlauf im Allgäu zu nehmen. Dabei scheint es wichtig, zum einen bei den Betroffenen Wissen und eine Sensibilität für diese Zoonose zu wecken und zum anderen zusätzliches Wissen über vorhandene mögliche Übertragungswege zu erkennen. Das Projekt ist in zwei Teile gegliedert: Im ersten Teil wird das international vorhandene aktuelle Wissen über TBC bei Wildtieren und speziell Rotwild zusammengetragen und in einer Broschüre sowie PP-Präsentation dargestellt. (Gegenstand dieses Projektantrages) Im zweiten Teil wird Rotwild mit Ohrmarken versehen und ein Monitoring der Tiere über „citizen science“ durchgeführt, das heißt, dass Rückmeldungen von Älplern, Wanderer, Jäger und Forster gesammelt werden und anhand dieser das Raumverhalten des Wildes nachvollzogen und Überschneidungsgebiete mit Nutztieren sowie mögliche Übertragungswege erarbeitet werden. Wir erhoffen uns damit zwar nicht ganz so genaue Dateien wie bei der Telemetire, jedoch bei niedrigeren Kosten deutlich mehr Daten und somit einen ähnlich guten bzw. eher bessere Aussagen über das Raumverhalten von Rotwild im Allgäu. Der zweite Projektteil startet jedoch nur, wenn eine Beteiligung und Unterstützung durch die lokale Jägerschaft durch die Wildbiologische Fachkraft im Oberallgäu sichergestellt ist und ist daher nicht Gegenstand dieses Antrages. Er ist der Vollständigkeit halber aufgeführt.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Wildbiologie
Förderprogramm
Ausführende Einrichtung
Arbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtiermanagement am Lehrstuhl für Tierernährung